Die Vögel, die im Weidmoos brüten, brauchen ihre Ruhe. Oder anders gesagt: Bereiche, in denen sie ohne von Menschen gestört zu werden, auf Nahrungssuche gehen und ihre Jungen großziehen können. Für den Besuch im Natur- und Europaschutzgebiet Weidmoos gelten daher besondere Verhaltensregeln:
Das Weidmoos darf nur auf dem ausgewiesenen Themenweg betreten werden!
Wiesen, Wälder, Gewässer – im Winter auch Eisflächen – und Schilfflächen dürfen nicht betreten werden!
Hunde müssen an der Leine geführt werden!
Vermeiden sie Lärm! Dieser schreckt Vögel und andere Tiere unnötig auf.
Diese Verhaltensregeln sind so wichtig, dass sie sogar gesetzlich verordnet wurden. Die Einhaltung wird von der Berg- und Naturwacht Salzburg kontrolliert. Auch Vogelkundler und Tierfotografen dürfen das Gebiet nicht ohne Ausnahmegenehmigung betreten.
Bitte nicht stören!
Warum soll man eigentlich die Vögel in freier Wildbahn nicht stören? Ganz einfach, weil jede Art von Störung den Tieren Energie und/oder Zeit raubt. Alle Wildtiere brauchen ihre Kraftreserven, um laufend lebenswichtigen Aktivitäten wie Nahrungssuche, Nahrungsaufnahme, Sich-Putzen, Balzen und Brüten nachzugehen, sie müssen ihre Eier schützen und die Jungvögel füttern. Jede Störung unterbricht oder verändert diese Tätigkeiten und bringt das sensible Gleichgewicht aus der Balance.
In dieser Zeit geht es darum, erfolgreich die Jungvögel großzuziehen. Werden die Elternvögel zu häufig aufgeschreckt und verlassen das Nest, können die Eier auskühlen. Außerdem sind Eier oder Jungvögel Räubern schutzlos ausgeliefert, wenn die Elterntiere nicht im Nest sind. Werden sie bei der Nahrungsbeschaffung zu oft gestört, müssen die Jungen verhungern.
In dieser Zeit sind manche Arten völlig flugunfähig, weil sie eine Komplettmauser durchführen – sprich: Sie verlieren das gesamte Gefieder auf einmal, bevor ein neues nachwächst. Ohne Federn können die Vögel nicht fliegen, um vor Feinden zu fliehen, und müssen sich völlig auf ihre Tarnung verlassen.
In diesen Zeiten rasten Vögel im Weidmoos, die oft einen sehr langen und anstrengenden Weg hinter sich bzw. vor sich haben. Im Moor finden sie einen ruhigen Ort, an dem sie ihre Energiereserven wieder auffüllen können. Werden die Tiere in dieser Zeit zu häufig gestört, kommen sie schwer wieder zu Kräften, die sie aber dringend benötigen, um den bevorstehenden Flugmarathon gut zu überstehen.
In dieser Jahreszeit sind alle Wildtiere besonders empfindlich. Meist ist die Nahrung knapp und sie brauchen gerade in der kalten Jahreszeit viel Energie, um die Körpertemperatur aufrecht zu halten. Werden Wildtiere im Winter also zu häufig aufgeschreckt und müssen fliehen, laufen sie Gefahr, der Entkräftung zum Opfer zu fallen.